Gladbacher Swen Buschfeld drehte mit Preisen dekorierten Lehrfilm - published: 15.08.00 - 09:15

Erfolgreich mit flotten Bienen


(RP). Wäre es Swen Buschfeld aus Mönchengladbach und Dierk Polascheck, geboren in Paderborn, nur um den schnöden Mammon gegangen, hätten sie ihren Film wahrscheinlich frech mit "Die flotten Bienen von Bielefeld" betitelt. Aber den beiden Studenten ging es nicht um Quoten und Kommerz, wohl aber um schonungslose Aufklärung. Freilich im Sinne der Wissenschaft.

So nannten sie ihren Streifen schlicht und ergreifend "Aus dem Leben der Honigbiene" - und waren erfolgreich damit. Der "Streifen" heimste Preise ein: beim Naturfilmfestival "Biovision" in Düsseldorf den Löbbecke-Preis 2000 und beim Internationalen Filmfestival "Naturale" in Kaiserslautern den zweiten Preis bei den Amateurfilmern und damit die Silbermedaille.

Angefangen hatte alles mit einem Blockpraktikum an der Uni Bielefeld zum Thema "Zur Biologie der Honigbiene". "Dann stand die Abschlussarbeit an", erzählt der Mönchengladbacher, der Bio und Englisch für das Lehramt Sekundarstufe I und II studiert. "Unser Dozent ermutigte uns, mal was anderes zu machen."

Gesagt, befolgt. Statt auf Papier bannten die zwei Biologiestudenten ihre Untersuchungen über Bienen auf Zelluloid. Zugute kam dem Team, dass Dierk Polascheck im Besitz einer Filmausrüstung ist. Klappe, die erste für einen fleißigen Schwarm.

"Der erste Film war sehr wissenschaftlich", erzählt Swen Buschfeld, den es über die ZVS an die Uni Bielefeld verschlug. Zu wissenschaftlich, um an Wettbewerben teilzunehmen. Also schritten die Bio-Studenten noch einmal zur Tat oder besser gesagt ans Set "Bienen-Beobachtungsstöcke". Rund anderthalb Jahre wurde gedreht. Das lag laut Swen Buschfeld zum einen am Studium, das neben den Filmarbeiten nicht vergessen werden durfte, zum anderen an den kleinen Schauspielern, die keine Regieanweisung prompt befolgen mochten. Da war stoische Geduld gefragt. Welche Bienen beginnen schon auf Kommando einen Rundtanz?!

Und die Stich-Bilanz?

Eine der vielen Fragen, der Swen Buschfeld und Dierk Polascheck nachgingen: Können Bienen Farben und Formen unterscheiden? Der erste Film aus der vorwiegend wissenschaftlichen Perspektive wurde um die Bereiche Honiggewinnung und Imkerei ergänzt. Auch wenn die beiden Filmemacher im Amateurlager gestartet sind, wird ihnen doch Professionalität bescheinigt. Im Film geben sie einen Überblick über Aufbau und Organisation eines Bienenstaates mit hervorragenden Detailaufnahmen. Diagramme erläutern den Tanz der Bienen, die den emsigen Stockgenossinnen den Weg zu guten Futterplätzen weisen sollen.

Und wie sieht die Stich-Bilanz nach anderthalb Jahren Filmarbeit mit Bienen aus? Ein Jahr lang ging laut Swen Buschfeld alles gut. Dann kamen die ersten Pikser und mit ihnen die Entdeckung der Bienengiftallergie. "Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht bereit gewesen, einen Film mit Bienen zu drehen", erzählt Swen Buschfeld.

Noch sind die beiden Studenten auf der Suche nach einem Sender, der "Das Leben einer Honigbiene" ausstrahlt. Bei den Privaten sehen sie allerdings wenig Chancen. Swen Buschfeld: "Da hätten wir wahrscheinlich den Titel ,Die Killerbienen kehren zurück` wählen müssen."

Näheres über den lehrreichen Film erteilt Swen Buschfeld
unter 0 21 61 / 466 567, e-mail: S.Buschfeld@gmx.de.

Von GABI PETERS    
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